Wir waren schon 2008 bei der jedes Jahr stattfindenden Veranstaltung des Europaforums präsent und waren auch dieses Jahr wieder vor dem Schloss, um unseren ungebrochenen Widerstand gegen die geplante S 37/S36 zu zeigen.
Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, einflussreiche in- und ausländische EU-VertreterInnen und regionale PolitikerInnen auf das Problem der geplanten Transitschneise S 37/S36 durch den Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen aufmerksam zu machen und sie zu informieren.
Wie immer haben die regionalen politischen VertreterInnen und einige Bürgermeister keinerlei Interesse an einem Dialog gezeigt, denn einige von ihnen, darunter auch und vor allem BM Racz, gaukeln der Bevölkerung noch immer Ortsumfahrungen vor. Auch er müsste mittlerweile wissen, dass der Ausbau der B 317 dem alpenquerenden Transitverkehr Tür und Tor durch unsere Region öffnet und eine Vervielfachung des Verkehrs, vor allem des LKW-Verkehrs, nach sich zieht.
Diese Tatsache wird nicht einmal von der ASFINAG bestritten:
Sie prognostiziert ein Verkehrsaufkommen über den Perchauer Sattel von bis zu 19.000 KFZ im Jahr 2025, derzeit sind es auf der B 317 weniger als 7000 mit abnehmender Tendenz lt. der letzten Verkehrszählung. Im Ortszentrum von Neumarkt wird sich der Ziel- und Quellverkehr durch eine S 37 nicht verringern, da z.B. der gesamte Verkehr aus dem Bereich Teufenbach – St. Lambrecht bei jeder Variante erst den Ort durchfahren muss, um auf der im Süden von Neumarkt geplanten Auf- und Abfahrt auf die S 37 zu gelangen. Im Abschnitt St. Veit – Klagenfurt sind es gar von bis zu 45.000 KFZ pro 24 Stunden darunter vorwiegend LKWs für das Jahr 2025. Denken Sie daran, dass diese Fahrzeuge auch wieder zurückfahren und dabei die gesamte S 37/ S 36 Strecke benutzen können.
Erfreulicherweise war eine große Informations- und Gesprächsbereitschaft unter vielen Besuchern und politischen Entscheidungsträgern festzustellen, die nicht in unserer Region leben, aber die Vorzüge des Naturparks Zirbitzkogel-Grebenzen schätzen. Darunter auch Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, der das Bad in der Menge genoss und sichtlich erfreut war, als er von den BI`s einen Regenschirm als Symbol gegen die S36/37 zu seinem runden Geburtstag überreicht bekam. Sein Lösungsvorschlag ist ein Tunnel von Scheifling nach Dürnstein.
Bedauerlich war:
Diese friedliche und angemeldete und damit legale Protestkundgebung hat uns wieder einmal gelehrt, dass das politische System in diesem Land und damit in der EU weit weg von jedem demokratischen Denken ist, vielmehr eine feudale, repressive und diktatorische Konstruktion ist. Es wurde uns, den EU-BürgerInnen, die letztendlich diese Einrichtung finanziert haben, verwehrt auf dem Parkplatz vor dem Europahaus unsere Meinung kundzutun. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass die Bevölkerung dieser Region das Angebot der Burg Forchtenstein nicht nutzt und diese Institution immer mehr als Fremdkörper empfindet.
Erfreulich war:
Trotz des massiven Regens, der sich zu guter Letzt verzogen hatte, waren an die 150 Teilnehmer gekommen, die sich im Anschluss an die Kundgebung zu einer vergnüglichen After-Demo-Party zusammenfanden.