Weitere Aspekte des Pferdefleischskandals

Allen ist die Problematik der nicht deklarierten Zutaten in Fertigprodukten bekannt. Es gibt aber auch noch einen anderen Aspekt, der vor allem für unsere Verkehrsproblematik zum Tragen kommt.


Ein Fertigprodukt wie Tortellini, Lasagne usw. legt am Beispiel des kürzlich bekannt gewordenen Pferdefleischskandals nur mehr schwer nachvollziehbare Transportwege zurück und durchläuft unüberschaubare Zwischenstationen, bevor der Konsument es aus dem Kühlregal nimmt. Im konkreten Fall waren folgende Länder von der Auftragsvergabe bis zur Auslieferung involviert:

Luxemburg – Frankreich – Zypern – Holland – Rumänien- Frankreich – Liechtenstein- Schweiz – Österreich.

Daraus ergibt sich eine reine Transportstrecke von Bukarest (Fleischlieferant) nach Castelnaudary ( Produzent) in Frankreich von 2 450 km, von Castelnaudary nach Luxemburg(Auftraggeber) von 998 km und von dort z. Bsp. nach Graz von weiteren 938 km. In Summe fahren dafür LKWs eine Gesamtstrecke von 4 386 km. Ein Vergleich mit österreichischen bzw. regionalen Produkten hinsichtlich des ökologischen Fußabdruckes erübrigt sich hier wohl.

Angesichts dieser Zahlen liegt es vor allem auch an uns KonsumentInnen dieses Spiel nicht länger mitzumachen, nicht zur Gewinnmaximierung krimineller Lebensmittelkonzerne beizutragen und den geradezu hemmungslosen LKW-Transit vor unserer Haustür nicht auch noch zu fördern.

Wir können (mit)entscheiden, ob die über Tausende von Kilometern herangekarrten Nahrungsmittel-INDUSTRIE-produkte auf unserem Tisch landen oder, ob wir diese Produkte boykottieren.

Wer regionale Produkte kauft, ernährt sich nicht nur gesünder, sondern sichert auch Arbeitsplätze, Steuern und Kaufkraft in der Region, trägt zur empfindlichen Reduzierung der Transportwege bei und lässt die Zerstörung unserer gewachsenen Strukturen durch Industriekonzerne nicht zu.

Wir entscheiden, ob wir unser Geld in die eigene Region investieren oder es den Industriekonzernen in den Rachen werfen. Gutes Essen hat seinen Preis, schlechtes einen weitaus höheren!

Dazu ein Interview mit Fritz Gurgiser, der für bio-regional- saisonal plädiert:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=PHQ8u66kGRk

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